Bundesstaat Campeche
Vom 13. bis 20. Januar 2019

Einige
Kilometer vor Hopelchén fällt uns auf, dass hier große Felder ordentlich bestellt sind. Schon bald erkennen wir etwas abseits der Mex 261 eine Colonia der Mennoniten mit gepflegten Häusern und Grundstücken. Es gibt hier in Nuevo Progreso insgesamt 12 Campos der Mennoniten. Es ist eine Glaubensgemeinschaft, die ursprünglich aus Deutschland stammt und vor etwa hundert Jahren aus Kanada und den USA nach Mexiko eingewandert ist. In Hopelchén fallen die großgewachsenen, oft blonden Mennoniten sofort auf. Auch hier konzentriert sich das typische mexikanische Leben um den Zócalo Die Männer bekleidet mit schwarzen, blauen oder andersfarbigen Latzhosen und Stetsons auf dem Kopf, die Frauen mit langen, dunkelgeblümten, hochgeschlossenen Kleidern, begleitet von mindestens drei Kindern ebenso altertümlich bekleidet. Andere in Festtagskleidung in Schwarz und Weiß. Die teureren Pickups werden von Mennoniten gefahren, die für diese Gegend als Agrarspezialisten ein wichtiger Lieferant von Grundnahrungsmitteln und damit Wirtschaftsfaktor sind. Was man durch mit fleißiger Arbeit alles erreichen kann. Ich spreche ein paar Männer auf Deutsch an, aber sie verstehen nur wenig. Sie sprechen noch ihr Plattdietsch, eine Mundart-Varietät des Ostniederdeutschen, das sie sich seit dem Verlassen Deutschlands im 17. Jahrhundert bis heute bewahrt haben. Ins Gespräch komme ich auch mit Duniel (Daniel), dem unser Camper schon gestern aufgefallen ist. Ich erzähle von uns und unserer Reise, unseren Kindern und zeige das Poster von unserer Heimatstadt und Fotos von unserer Familie. Er ist sehr scheu und sieht sich unseren Camper drinnen nur von der Eingangsstufe aus an.

Wir übernachten an der Playa San Lorenzo am Golf von Mexiko und fahren mit unserem Roller in die Stadt Campeche, die Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde die Stadt oft von holländischen, englischen und französischen Piraten überfallen. Daher wurde um die Stadt herum eine bis zu drei Meter dicke Mauer gebaut, an deren Ecken sieben Baluartes, Verteidigungsbastionen, errichtet. Wir spazieren an verschiedenen Stellen auf der Mauer zu Baluartes und den gut erhaltenen Eingangstoren Puerta del Mar und Puerta de Tierra. Es ist eine entspannte Atmosphäre in dieser Stadt mit den vielen bunt gestrichenen Häusern, dem zentralen Zócalo und der Restaurants in der Fußgängerzone Calle 59.